Am vergangenen Mittwoch war die Mensa der Herman-Ehlers-Schule (HES) bereits um 10 Uhr gut gefüllt, zumindest soweit es die Corona-Pandemie aktuell zulässt, denn die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 präsentierten ihre kürzlich gemachten Praktikumserfahrungen. Dafür hatten die Neuntklässer wirklich tolle Plakate erstellt und präsentierten diese an nach Berufsgruppen geordneten Ständen interessierten Eltern, Lehrern und Schüler/innen der Jahrgänge 7 und 8.

Die Siebtklässer haben noch kein Praktikum absolviert, sollen jedoch im kommenden Schuljahr exakt dies tun und bekamen so aus erster Hand wertvolle Tipps, wie man überhaupt einen Praktikumsplatz bekommt und fast noch wichtiger: Ideen, wo, also in welchen Berufsfeldern, man überall ein Praktikum machen kann. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 und 8 in Erfahrung bringen, was in welchem beruflichen Bereich an Aufgaben und Tätigkeiten auf sie zukommt und bei welchen Firmen welche Tätigkeiten angefallen sind.

Damit bei diesem wichtigen Frage-Antwort-Spiel nichts schief geht, hatten die Kinder ein Arbeitsblatt dabei, auf dem sie drei Firmen bzw. Betriebe notieren sollten, bei denen sie gerne ein Praktikum machen würden. Des Weiteren mussten sie die genaue Berufsbezeichnung bzw. den Namen der Ausbildung eintragen sowie typische Aufgaben im Arbeitsalltag des jeweiligen Berufes aufschreiben. Außerdem mussten die Siebt- und Achtklässer erfragen und notieren, welche schulischen Abschlüsse sowie welche konkreten persönlichen Stärken und Interessen das jeweilige Unternehmen von seinen Praktikanten bzw. Auszubildenden erwartet.

Eine Neuntklässerin, die beispielsweise sichtlich begeistert von ihrem Praktikum in einer großen Wiesbadener Urologen-Praxis berichtete, war Anna Kadler aus der Klasse 9d. „Ich war bei einer Blasenspiegelung dabei, durfte Urin-Tests durchführen oder den Blutzucker der Patienten messen“, erzählte die Schülerin mit leuchtenden Augen ihren Mitschülern. „Mir hat mein Praktikum sehr gut, denn teilweise durfte ich sogar bei Arzt-Patientengesprächen, natürlich nur mit Einverständnis des Patienten, mit dabei sein – ich habe viel über das andere Geschlecht gelernt und kann mir ein Medizin-Studium in dieser Richtung durchaus vorstellen“, schwärmte Anna Kadler.

Auch Kevin Kress aus der 9b, der sein Praktikum bei der Naspa in Erbenheim absolvierte, hatte nur Positives zu erzählen: „Ich habe bereits die mündliche Zusage für eine Ausbildung als Bankkaufmann – ich muss nur meinen Schulabschluss, also die Mittlere Reife, schaffen“, strahlte der Neuntklässer. Dabei war er bei der Naspa-Hauptstelle in der Rheinstraße erstmal abgelehnt worden. Davon hat sich Kevin jedoch nicht entmutigen lassen, sprach bei der Naspa-Filiale in Erbenheim persönlich vor und wurde belohnt. „Bankkaufman ist mein absoluter Traumberuf, gerade jetzt nach diesem tollen Praktikum, da darf man nicht aufgeben“, erzählte der Neuntklässer sichtlich begeistert. „Ich mag Büroarbeit, aber nur im Büro, das ist zu langweilig – viel spannender ist es bei der Bank – vor allem der Kundenkontakt ist sehr interessant“, betonte der Neuntklässer abschließend.

Auch Tibelya Ilias, Schülerin aus der 9d, erntete viel Lob während ihres Praktikums in einem Bekleidungsgeschäft im Lillien-Carré als Kauffrau im Einzelhande. „Ich durfte sogar andere Praktikanten einarbeiten, denn ich sei die beste Praktikantin, die sie je hatten“, berichtete die Neuntklässerin stolz. Unter anderem musste sie Kleidungsstücke nach ihrer Größe sortieren, durfte selbstständig entscheiden, wie sie die Ware präsentiert und auch der Kundenkontakt gefiel ihr sehr gut und nach der 9. Klasse würde sie sofort genommen werden – aber Tibelya betonte: „Ich will unbedingt weiter mit der Schule machen, mein Ziel ist das Abitur, denn ich möchte studieren!“ Rechtsanwältin oder Steuerberaterin sei ihr berufliches Ziel.     

Verena Gies, die die Berufsorientierung an der HES koordiniert und die Veranstaltung organisiert hatte, zog jedenfalls ein zufriedenes Fazit: „Für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 haben sich die Vorbereitungen ausgezahlt – so viele Siebt- und Achtklässer haben Fragen gestellt und sich Tipps und Ideen für ihr Praktikum im kommenden Jahr geholt. Man hat vielen Schülern angemerkt, wie stolz sie waren, von ihrem Praktikum zu erzählen und manche fanden es sogar besser als Schule und würden am liebsten sofort dort anfangen!“   

Aber damit noch nicht genug, denn die HES-Berufskoordinatorin führte weiter aus: „Begeisterung herrschte auch bei den zahlreich erschienenen Kollegen der HES, der Schulsozialarbeit und den Kooperationspartnern des BWHW von der Ausstellung im großen Raum der Mensa: so viele engagierte Jugendliche zu sehen, schreit förmlich nach einer Wiederholung dieser Veranstaltung im kommenden Jahr!“  

(Jens Kuntzsch)

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