2017.10.09 Berufsmesse 03 Hermann Ehlers Schule Wiesbaden

Berufsmesse an der HES mal wieder ein voller Erfolg!

Auch in diesem Jahr war die Berufsmesse, die am 26. September bereits zum 14. Mal an der Hermann-Ehlers-Schule (HES) in Erbenheim stattfand, wieder ein voller Erfolg. Teilweise war es in der Mensa der HES am vergangenen Dienstagvormittag extrem voll und das nicht nur wegen der vielen Schülerinnen und Schüler, die sich dort tummelten, sondern natürlich auch wegen der zahlreichen Stände, die die zwölf beteiligten Wiesbadener Firmen und Betriebe aufgebaut hatten.

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis 10 hatten, wie jedes Jahr im Herbst an der HES, wieder die Möglichkeit zur ersten Kontaktaufnahme mit unterschiedlichen Betrieben und Branchen. In persönlichen Gesprächen an den Ständen bot sich die Gelegenheit, Wiesbadener Unternehmen kennenzulernen und wichtige Informationen über Berufe in Erfahrung zu bringen. Außerdem konnte, wer wollte, sich mit Azubis über ihre Ausbildung unterhalten und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Am wichtigsten für die Jugendlichen war jedoch, sich frühzeitig um einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz zu kümmern. In diesem Jahr beteiligten sich an der Berufsmesse: die Firmen Gramenz, Baumstark, Brillux, Abbott und Jobnavi, die AOK, die BARMER Krankenkasse, die Nassauische Sparkasse (Naspa), die HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, die Hessische Finanzverwaltung, EVIM sowie die Bundesagentur für Arbeit.

Schon traditionell beteiligten sich an der HES-Berufsmesse die beiden Erbenheimer Firmen Gramenz GmbH (Garten- und Landschaftsbau) sowie Baumstark Theo GmbH & Co. KG. Aber auch die US-amerikanische Firma Abbott, die eine Filiale in Delkenheim betreibt, war, wie bereits im vergangenen Jahr, wieder mit von der Partie. „Obwohl wir in den USA viel bekannter als in Deutschland sind, weil wir dort ein sehr großer Arbeitgeber sind, bilden wir inzwischen auch immer mehr junge Menschen in Deutschland aus“, betonte Jasmin Manahan, die bei Abott unter anderem für das Bewerbertraining zuständig ist. Die einzige Ausbildung, die man bei Abbott mit einem Hauptschulabschluss absolvieren kann ist „Fachkraft für Lagerlogistik“. Für alle anderen Berufsausbildungen, wie beispielsweise Industriekaufmann, Chemielaborant oder Pharmakant, benötigt man einen guten Realschulabschluss.

Auffällig war auch dieses Jahr wieder, dass trotz des meist guten Andrangs an den durchweg optisch attraktiv gestalten Ständen, es bei den Handwerksbetrieben deutlich ruhiger zuging, als beispielsweise bei der Naspa, der AOK oder beim Stand der Helios Klinik. Dabei „braucht das Handwerk dringend Auzubis“, wie Rudolf Jaszlovsky von dem Erbenheimer Handwerksbetrieb Baumstark im Gespräch mehrfach betont. Offensichtlich liege es heute nicht mehr im Trend einen Beruf zu erlernen bei dem man auch mal zupacken müsse und auch mal schmutzige Finger bekommen könne. Jaszlovsky betonte: „Man muss aktiv an die Jugendlichen herantreten, von alleine kommt keiner!“

Etwas besser sieht es bei der Erbenheimer Firma Gramenz aus. Sie beschäftigt aktuell knapp 40 Azubis. Für die Lehre zum Landschaftsgärtner reicht der Hauptschulabschluss. „2017 haben wir 15 neue Azubis eingestellt“, freuten sich die werdenden Landschaftsgärtner Melanie Losert und Patrick Holz.

Die Ausbildung „Kaufmann bzw. -frau im Groß- und Außenhandel“ können Jugendliche unter anderem bei der Firma Brillux absolvieren, die durch ihren Wiesbadener Niederlassungsleiter David Oehme bei der HES-Berufsmesse vertreten war. Oehme war von den guten Fragen der Schüler angenehm überrascht. „Da habe ich auch schon andere Messen erlebt“, betonte der Niederlassungsleiter. Auch Oehme verdeutlicht während des Gesprächs, dass sich nichts geändert habe, die Jugendlichen drängten nach wie vor nicht in einen handwerklichen Beruf und die zunehmend schlechter werdende Qualifikation der Bewerber sei ein großes Problem. „Für Mainz und Wiesbaden suchen wir jeweils einen Auszubildenden“, so Oehme.

Auch der Stand der Helios-Klinik lockte viele Schüler an; das lag wahrscheinlich an dem lebensgroßen Modell eines menschlichen Oberkörpers, bei dem die inneren Organe der Bauchhöhle zu bestaunen waren. Interessierten Schülern erklärte Dennis Krumpholz beispielsweise die unterschiedlichen Funktionen von Dünn- und Dickdarm. Susann Bretz, ebenfalls am Helios-Stand aktiv, betonte: „Interessierten Schülern empfehle ich dringend ein Praktikum, denn Pflege hat etwas mit Gefühl zu tun und ist teilweise sehr intim. Nur wegen des Geldes, das passt bei uns nicht.“ Ihre Branche müsse inzwischen verstärkt in die Offensive gehen, da der Pflegenotstand in Deutschland längst angekommen sei.

Dominik Rieder, der die Berufsmesse auch in diesem Jahr wieder organisierte und an der HES zuständig ist für die Berufs- und Studienorientierung, bilanzierte sichtlich erfreut: „Aus zwei Gründen bin ich sehr zufreiden: Erstens haben sich dieses Mal zwölf Firmen beteiligt, so viele, wie schon lange nicht mehr und zweitens kommen die beteiligten Firmen aus fast allen Branchen.“ Die Unternehmen hätten auch 2017 wieder wirklich gute Stände aufgebaut und die Fragen der HES-Schüler freundlich, professionell und natürlich auch kompetent beantwortet.

Auch Jochen Adler, der Schulleiter der HES, zeigte sich zufrieden: „Die Berufsmesse ist eine wichtige Möglichkeit für unsere Schüler, um sich zu orientieren und Kontakte zu knüpfen – aber es ist unbedingt wichtig, dass das auch im Unterricht wieder aufgegriffen und vertieft wird.“

Am Stand der Hessischen Finanzverwaltung, deren wichtigste Serviceeinheiten für die Bürger die 35 hessischen Finanzämter sind, erfuhren die Jugendlichen beispielsweise, dass jedes Jahr am 1. August Ausbildungsbeginn ist an den hessischen Finanzämtern. Für die Ausbildung zur Finanzwirtin oder zum Finanzwirt reicht ein guter Realschulabschluss - wer jedoch Diplom-Finanzwirt (FH) werden möchte, braucht Abitur oder zumindest die Fachhochschulreife.

Am Stand der Nassauischen Sparkasse gab es alle Informationen zu den nach wie vor sehr beliebten Berufen Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau. Auch hier reicht nach wie vor eine gute Mittlere Reife. Die Napa-Ausbilderinnen Christine Krause und Madlen Abdulmasih blieben selbst dann gelassen, wenn sie regelrecht belagert wurden. Selbst dann beantworteten sie kompetent und freundlich die zahlreichen Schüler-Fragen oder verteilten die informativen Broschüren der Sparkasse. „Trotz der immer weiter zunehmenden Digitalisierung, benötigen wir immer noch Personal“, betonte Krause.

Auch EVIM war mit einem Stand vertreten. Er war die adäquate Anlaufstelle für Schüler, die überlegen nach ihrem Schulabschluss erstmal ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren, also nicht sofort mit einer Ausbildung zu beginnen. Christian Kulik war am EVIM-Stand der freundliche und kompetente Ansprechpartner für die Jugendlichen. „Für die Achtklässer ist ein freiwilliges soziales Jahr noch kein Thema, für die Neuntklässer ist es schon interessanter, aber der mit Abstand meiste Zulauf kam wieder von den Zehntklässern“, erklärte Kulik. EVIM warb mit dem Slogan: „Für mich – für uns – für andere. Wir sind da, wo Menschen uns brauchen.“ EVIM ist ein eingetragener Träger und führt die pädagogische Begleitung während des FSJ durch.

Inge Urban nahm für die Bundesagentur für Arbeit an der diesjährigen Berufsmesse teil. Urban informierte die Schüler darüber, wo wie viele Ausbildungsstellen angeboten werden. Sie informierte die Jugendlichen aber auch über die Tatsache, dass man bei der Bundesagentur für Arbeit auch direkt eine Ausbildung beginnen kann und zwar die zum bzw. zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen. Auch hierfür benötige man die Mittlere Reife, so Urban.

Ganz in der Nähe zur Bundesagentur befand sich auch der Jobnavi-Stand der Landeshauptstadt Wiesbaden. Er war wiederum eine beliebte Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, die mit der Entscheidung, welcher Beruf denn der richtige für sie ist, so ihre Schwierigkeiten haben.

Jelisaveta Jacksch-Radic, eine Schülerin aus der Klasse 10c, zog nach Berufsmesse folgendes Fazit: „Es war ganz okay. Besonders am Stand der Barmer konnte man sich gut informieren.“ Gut fand die Jugendliche aber auch den Jobnavi-Stand, „denn dort bekomme ich Hilfe, damit ich wegen meines Berufswunsches „Mediengestalterin“ weiterkomme“.
Julia Mullings, ebenfalls aus der 10c, äußerte sich wie folgt: Bei der Barmer hat es mir am besten gefallen, mit dem jungen Mann dort bin ich am besten ins Gespräch gekommen, der hat unsere Sprache gesprochen.“ Das Rätsel mit den Dominosteinen habe sie angelockt. Besagter freundlicher junger Mann am Barmer-Stand war übrigens Denis Asil. Er informierte offenbar in adäquater Jugendsprache über die Ausbildung „Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen“.

Die Barmer war aber nicht die einzige Krankenkasse, die mit einem Stand auf der Berufsmesse vertreten war, denn natürlich nahm auch die AOK dieses wieder teil. Auch Monika Radu, bei der AOK zuständig für Marketing und Marktanalyse sowie Beraterin für Bildungseinrichtungen, kam bei den Heranwachsenden mit ihrer freundlichen Art gut an. Radu informierte beispielsweise über die Ausbildung zur bzw. zum Sozialversicherungsfachangestellten. Radu bietet an der HES auch regelmäßig zusätzliche Seminare zur Berufsorientierung an. Dabei nehmen die Schüler sowohl an einem Bewerbertraining als auch an einem Assessmentcenter teil. Die AOK habe regelmäßig eine große Zahl an Bewerbern, aber qualitativ würden diese seit einiger Zeit schlechter, so Michael Engelmann, der ebenfalls am AOK-Stand den Schülern bereitwillig deren Fragen beantwortete. Vor allem gute Mathematik- und Deutschkenntnisse seien sehr wichtig sowie Teamfähigkeit, wenn man sich bei der AOK mit Erfolg bewerben möchte.

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